Weisse Wanne oder Was?!?

Oder aber auch von Null auf Hundert in kürzester Zeit. Aber der Reihe nach:

Freitag,29.10 ca. 13:00h Anruf der Firma Partnerbau (unser Kellerbauer). Leider ist unser bisheriger Bauleiter erkrankt, er ist unser neuer Bauleiter und am kommenden Mittwoch um 12:30 ist er zum zweiten Baustellentermin bei uns und dazu benötigt er den Tiefbauer und den Vermesser der vorher die Grobabsteckung vornimmt. Sportliches Ziel, denn am Freitag Nachmittag kommt es ja schon mal vor das man nicht jeden sofort erreicht und auch am Wochenende und am darauffolgenden Montag (bei uns ein Feiertag) steht nicht immer jeder "Gewehr bei Fuß". Auch ein Ausweichtermin wäre nicht möglich... Da kommt man schon mal ins schwitzen. Aber es hat alles gerade noch geklappt und es waren dann Alle pünktlich auf der Baustelle.
Aber ab hier wurde es nun etwas unangenehm. Der Bauleiter hatte weder die richtigen Pläne noch das Bodengutachten dabei. Wer hatte jetzt da seine Hausaufgaben nicht gemacht?
Und es kam noch dicker...
Als der Tiefbauer eingewiesen werden sollte, stellte er einige, ich nenne es jetzt mal Ungereimtheiten fest. Wir sollten gemäß der Planung einen Keller mit einem Drainagesystem erhalten. Dieses muss aber auf dem Grundstück wieder versickern und darf nicht in die Kanalisation eingeleitet werden. Das erwähnte der Tiefbauer und er würde aus Gewährleistungsgründen dieses Drainagesystem auch nicht herstellen.Außerdem brachte er nun das erste Mal den Begriff "Weisse Wanne" ins Spiel. Diese sei hier wohl das bessere System und in unserem Bereich wurde seit Jahren schon nichts anderes mehr gebaut.

Unser Bodengutachten spricht hier von schlecht/nicht versickerbaren Boden bis in knapp sechs Meter Tiefe. Das hieße dann also Versickerschächte (in unserem Fall sogar zwei) bis in mindestens diese Tiefe und das Drainagesystem mit Spülschächten etc. Über diese benötigten "Extras" und die entsprechenden Kosten wurden wir nun das erstemal entsprechend in Kenntnis gesetzt. Außerdem hatten wir ja ganz aktuell niemand der uns dieses System auch bauen wollte.
Also - Vertagung...
Am Freitag darauf wurde uns dann das erste Mal eine WW von Partnerbau angeboten. Gesamtmehrkosten ca .8800,-Euronen. Aber auch die Mehrkosten für das Drainagesystem für unsere Verhältnisse kam auf Mehrkosten von 4500 - 5500,-€.
Hallllllloooo, bin ich Rockefeller???
Supi - "keinen dichten" Keller für + 5000,- € oder ein dichter Keller und + 9000,-€

Am Wochenende war dann exzessive Internetrecherche angesagt. Wir kennen jetzt die DIN 1045, 1054, 18195 Teil 4,5 + 6, Weisse Wanne, orange Wanne, schwarze Wanne, Drainagesysteme, das Gesetz für Betrug und Wucher und alle Böden dieser Welt. Unser Fazit war, das hier die Beratung nicht stattgefunden hat und wir auch der Überzeugung waren ein "veraltetes" Produkt zu einem überhöhten Preis zu bekommen. Und für unsere Bodenverhältnisse raten vier von fünf "Experten" zu einer Weissen Wanne. Oder anders ausgedrückt: Uns wurde ein alter Golf II mit Vollgummireifen zu einem Preis angeboten für den es, mit einem geringen Aufpreis, auch einen neuen Golf GTI mitBreitreifen und Garantie gibt.

Und dementsprechend war auch unsere Laune.

Am Montag dann gleich ein anonymes (leider nur telefonisches) Angebot von Partnerbau besorgt und danach auf Fragetour durch die ein oder andere Fingerhausinstanz gearbeitet. Allerdings mit nur wenigen und eher ausweichenden Antworten. Natürlich war ihr Angebot preislich in Ordnung, die Beratung ständig und umfassend und das Produkt einwandfrei... ...nur bauen wollte es zu dem Zeitpunkt keiner :-((
Fingerhaus hat sich dann etwas zurückgezogen und die Verhandlungen an Uns und Partnerbau abgegeben (Obwohl mein Geschäftspartner eigentlich Fingerhaus ist). Wir hatten dann mehrere recht konstruktive (zumindest zum Schluß) Gespräche mit Partnerbau.
Wir bekommen jetzt eine Weisse Wanne zu einem Preis der doch recht deutlich unter dem ersten Angebot lag.
Und ich behaupte mal es lag nicht daran das ich auf einem Bazar aufgewachsen bin ;-)

Im Nachhinein ärgere ich mich über mich selbst, weil ich das Thema Keller zu blauäugig und gutgläubig angegangen bin. Desweiteren über die schlechte Vorab-Beratung sowohl von Fingerhaus, als auch von Partnerbau (speziell zum Keller). Und ich bin immer noch der Meinung das das Bodengutachten falsch interpretiert wurde und jetzt keiner mehr den Arsch in der Hose hatte diese Fehlinterpretation zuzugeben.

Aber - alles wird gut.

Wir haben seit Dienstag ein großes Loch auf unserem Grundstück (siehe Bilder), seit Mittwoch eine Regenwasserzisterne auf dem selbigen und der Baustrom ist auch da.

Jetzt freuen wir uns auch wieder auf unser Schmuckstück und es muss nicht sooooo hektisch weitergehen.
Und nebenbei sei bemerkt das wir mit Fingerhaus bisher (und hoffentlich auch zukünftig) sehr zufrieden sind.

To be continued...